- Abholen und einladen zur Diskussion
- Input sammeln
- Input zusammenfassen und Vereinbarungen treffen bzw. Aufgaben verteilen
- Wir alle brauchen die Sicherheit, dass unsere Bedürfnisse beachtet werden.
- Wir wollen unsere Autonomie und Selbstbestimmung waren.
- Wir brauchen das Gefühl von unserem Gegenüber ernst genommen und respektiert zu werden.
- Und wirklich alle Menschen empfinden ein Gefühl von Stimmigkeit, wenn eine Lösung im win-win, für alle Beteiligten gefunden wurde.
Moderation auf Augenhöhe
Moderation ist mehr, als die Agenda durchzumachen: Inspirierende und lebhafte Diskussionen brauchen eine pro-aktive Steuerung. Oft passiert das, automatisch, unbewusst und alle Beteiligten freuen sich über die tollen Ergebnisse.
Autonom passiert das allerdings nur, wenn der Kontext des Meetings räumlich, inhaltlich und persönlich zusammenpasst. Oder anders formuliert: alle die da sind wollen auch da sein, zeitlich steht niemand unter Druck, alle interessieren sich für das Thema und untereinander versteht man sich.
Diese Voraussetzungen gibt es vielleicht, wenn man sich abends auf ein Bierchen mit Freunden trifft, aber leider nicht zwangsläufig montagmorgens zum Jour fix.
Genau hier sind die professionellen Moderator*innen in uns gefragt.
Auch wenn es mit der Agenda eigentlich nichts zu tun hat, ist der erste Schritt, die Leute da „abzuholen“ wo diese im Augenblick emotional stehen.
Wirkt jemand verschlafen, unter Druck, oder völlig neben der Spur? Das sind Störungen – diese gilt es anzusprechen, damit sie aus dem Unterbewussten raus ins Bewusstsein kommen. Sind sie den Beteiligten erst einmal bewusst, verpuffen sie auch schon meistens von allein.
Zum „Abholen“ gehört auch, eine verbindende, gemeinsame Ausrichtung gleich zu Beginn und die Klärung von Rahmenbedingungen.
„Wir sind heute hier um … zu klären/ entwickeln/ entscheiden etc. Dafür haben wir eine Stunde, wenn wir uns ranhalten, schaffen wir das bestimmt auch sehr gut. Unsere Themen sind …. Hat jemand schon Fragen oder möchte etwas ergänzen?“
Im Meeting geht es jetzt darum, dass alle zu Wort kommen. Was immer hilft, ist die Grundregel, eine Person fängt an, links davon geht es weiter, bis die Runde durch ist. Verschiedene Meinungen sind dabei der Normalfall – die gilt es als Moderator*in auch zu würdigen – als wichtige Unterschiede, die zum Gesamtbild dazugehören.
Ist der*die Moderator*in selbst Teil der Runde, kann es helfen, während der Moderation zu stehen und wenn man selbst an der Reihe ist, sich hinzusetzen. So gelingt ein spielerischer Wechsel zwischen Beteiligung und Moderation bzw. eigener Positionierung und Aufnehmen.
Die Moderation ist nicht nur für den Einstieg des Meetings verantwortlich, sondern auch für den Abschluss. Vor dem Ende werden Ergebnisse noch im Team zusammenfasst und Vereinbarungen getroffen, bzw. Aufgaben verteilt und terminiert. Jedes Meeting endet mit mindestens einem Ergebnis und einer Vereinbarung (oder Aufgabe).
Die Meeting-Phasen:
Klingt eigentlich ganz einfach. Die Herausforderung ist meistens der Umgang mit den großen und kleinen Störungen im Meeting. Zu spät kommen, Augen rollen, unterbrechen, abschweifen, totreden, GAR NICHTS SAGEN ….
Die Liste ist unendlich lang – für jede Störung gilt aber das Gleiche: Störungen haben Vorrang!
Kann man das nicht auch im Zweifelsfall mal laufen lassen? Merkt ja eh niemand? – Jede*r merkt das! Darum, immer ansprechen.
Erst durch das aktive Ansprechen – auf eine würdigende Art und Weise – bildet sich eine konstruktive Meetingkultur im Team. Gleichzeitig machen die Beteiligten dadurch die Erfahrung, dass alle Meinungen willkommen sind und zum Teamergebnis beitragen.
Umso öfter wir so vorgehen, desto besser. Denn es braucht viele Erfahrungen, bis ein Verhalten zur Gewohnheit geworden ist.
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Gesprächsführung mit dem Prinzip Coaching
Gesprächsführung mit dem Prinzip Coaching
Gibt es den „einen“ richtigen (Gesprächs-) Führungsstil?
Den „einen“ Stil gibt es nicht. Was uns hingegen hilft, ist das Wissen um die emotionalen Grundbedürfnisse, die jeder Mensch hat:
Erst wenn unsere emotionalen Grundbedürfnisse erfüllt sind, können sich die positiven Kettenreaktionen entfalten, die zu einem spürbar „guten“ Gespräch führen.
Das Ergebnis: Diskussionen werden als bereichernd wahrgenommen. Man hört auf, jedes Wort auf eine Goldwaage zu legen, man beginnt offen zu sprechen und kann auch Dinge sagen, für die man sich ansonsten womöglich geschämt hätte.
Welcher Führungsstil und welche Gesprächs-Dynamik zu einem guten Ergebnis führen, ist grundsätzlich von den Beteiligten abhängig. Entscheidend sind die Emotionen der Gesprächspartner*innen. Die Emotionen bestimmen, ob wir offen für unser Gegenüber offen (auch dessen Bedürfnisse wahrzunehmen) sind oder ob wir „dicht machen“.
Gesprächstechniken mit Erfolg
Ein wirkungsvolles Instrument für gelungene Kommunikation ist die Gesprächsentwicklungsuhr. Sie bildet die verschiedenen Phasen ab, welches jedes „erfolgreiche“ Gespräch durchläuft.
Besonders im Fokus ist die Saatphase, mit der jedes Gespräch beginnen sollte. In dieser Phase werden die Stressoren der Beteiligten reduziert, indem direkt ein positiver Ausblick gegeben wird. Dies ist nichts anderes als das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels. Das Gegenüber wird auf ein gutes Ende vorgeprägt und kann sich leichter öffnen.
Zusätzlich dient diese Phase zur Einleitung in die Positionierungsphase. In dieser Phase bekommen alle Beteiligten die Gelegenheit ihre Positionen (das was ihnen wichtig ist) auf den Tisch zu legen.
Das Entscheidende ist, dass sie zur Positionierung eingeladen werden und jede Position ernstgenommen und gleichberechtigt nebeneinandergestellt wird. Dadurch werden Widerstände wie durch Zauberhand abgebaut, eine offene Diskussionskultur kann sich etablieren.
Natürlich verschwinden dadurch nicht die unterschiedlichen Positionen. Das sollen sie auch nicht. Denn jede Position hat ihren Wert. Künstlicher Gleichklang schafft keinen Fortschritt, sondern nur Dogmen. Erst durch die Perspektiven-Vielfalt, erhalten wir nachhaltige Ergebnisse.
Um diese Methode erfolgreich anwenden zu können bedarf es allerdings ein wenig Übung, was Sprache und Moderationsgeschick angeht – sowie die Bereitschaft den eigenen Mindset zu erweitern. Denn wirkliche Offenheit im Gespräch erhalten wir erst dann, wenn es uns gelingt, ernsthaft und wahrhaftig im win-win zu denken. Zudem müssen wir liebgewonnene Gewohnheiten über Bord werfen, die da lauten: wenn wir nur alle Fakten auf den Tisch legen, wird das Gegenüber schon verstehen. Das funktioniert nämlich nicht. Aus Sicht des Gegenübers hat es nämlich die gewichtige Faktenlage auf der eigenen Seite. Die Kunst ist es, die Perspektivenvielfalt zusammenzubringen.
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