Der Halo-Effekt
Der Ausdruck stammt aus der Sozialpsychologie. Und beschreibt eine kognitive Verzerrung:
Eine Person schließt von einer individuellen Aussage auf eine generelle Wahrheit. Die Interpretation ist hierbei vom ersten oder dem vorherrschenden Eindruck geprägt, auch wenn es dafür keine objektiven Belege gibt.
Am Beispiel neuer Mitarbeitenden können wir diesen Effekt besonders deutlich sehen.
Kommt z.B. ein neuer Mitarbeiter frisch ins Unternehmen und wird netterweise von einem Kollegen mit in die Pause genommen, ist es entscheidend, was er dort über die Firma erfährt.
Wird er dann zuerst mit der allgemeinen Gerüchteküche konfrontiert, können Sie davon ausgehen, dass alles was er erfährt, erst einmal unter der Lupe des gehörten Gerüchts betrachten wird. Unterbewusst, ganz automatisch.
Auf der unbewussten Ebene spielt sich beim neuen Mitarbeiter nun folgendes ab:
- Der Kollege ist ja richtig nett, nimmt mich mit in die Pause, kümmert sich um mich
(er fühlt sich „mitgenommen, „in die Gemeinschaft“ aufgenommen – entspannt und wird offen für Informationen) - Das klingt furchtbar was ich hier höre, das hätte ich so nicht erwartet
(negative Informationen werden vom Gehirn sehr viel stärker wahrgenommen und gespeichert als Positive der „Überlebensmodus“ wird eingeschaltet) - Ich muss aufpassen, das ist bestimmt genau das, wovor mich mein Kollege gewarnt
(bei der Rückkehr in den Betrieb, ist die Wahrnehmung auf das Gehörte fokussiert – sprich, er sucht die Bestätigung, die zum Gehörten passt)
Diese Prägung aufzulösen dauert lange und ist kostspielig – einfacher ist die gezielte Prävention.
Unser Tipp:
Lassen Sie neue Mitarbeitende nur von sehr loyalen Kolleg*innen einarbeiten oder bei den ersten Pausen begleiten.
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